L OK Z EIT Alois Galehr

Aus dem Winterschlaf  im Eilzugtempo  mit

 

Alois Galehr      L OK  Z EIT

in   den    Frühling……do fahrt dr Zug drüber!

[break]

Eröffnung  Freitag  14.März 2014

[break] Dauer der Ausstellung:                            bis   27. April  2014 [break]

Öffnungszeiten:                          SO 1400  –  1700 Uhr | sowie nach telefonischer Vereinbarung

[break]

 

Lokzeit

Das Milkressort transformiert zu einer Station (Warteraum) Namens Lokzeit, einer Wunderkammer (Kabinett) persönlicher Reflexionen seiner vergangenen beruflichen Tätigkeit als Lokführer. (Triebfahrzeugführer).

Dem sprichwörtlichen „DO FAHRT D`R ZUG DRÜBR“ (das ist fix, dabei bleibt es) widmet Alois Galehr eine Installation bestehend aus einem Stück original Gleiskörper (Oberbau). Das oft unausweichliche (im wahrsten Sinne des Wortes), unter die Räder kommende, wie verlegte Gleise aus Schnee, Felsstücke aber auch quergelegte Rohre, Fahrräder oder weitaus das schlimmste, einen Menschen gehören leider zu den unerfreulichen Seiten eines Lokführers. Diese einprägsamen Erlebnisse zu visualisieren bediente er sich einer außergewöhnlichen aber naheliegenden Methode (Drucktechnik).

Die Serie LOKDRUCK entstand unter dem Einfluss  des enormen Gewichtes einer Lok und der daraus resultierenden Reibung zwischen Rad und Schiene (der Druck beträgt ca. 8 bis 10 Tonnen pro Rad). Nach mehrmaligem überrollen von Leinwänden lagern sich so Abriebspuren von Rost, Öl, Staub und ähnlichem ab. Das Liniengewirr lässt an das ständige hin und her oder an das kreuzen von Schienensträngen in Weichenbereichen denken. Sinnbilder seiner vergangenen Tätigkeit.           Weiters verwendet Galehr ehemalige Unterrichtsmaterialien, Dienstverfügungen,  Gehaltszettel die er zerkleinert, zu handgeschöpftem Papier verarbeitet und ebenfalls überrollt. Was entsteht trägt den Namen, Der kleine Kreis. Befreiung durch Umformung von obsolet gewordenen Materialien und gleichzeitig Neuausrichtung nach 38jährigem gelenktem Tun.  VIDEOZEIT. Um der Sicherheit in unbegleiteten Zügen (nach dem einsparen des Zugbegleitpersonals) gerecht zu werden, und dem Vandalismus Einhalt zu gebieten wurde in den Nahverkehrszügen elektronische Augen, die Videoüberwachung, eingeführt. Der Fahrgastraum, ein Ort mit ständigem Fahrgastwechsel, bei dem sich Menschen auch manchmal zu nahe kommen, kann bei Bedarf mittels Kameras beobachtet  und gegebenenfalls Maßnahmen gesetzt werden. Ein Zug voll von Reisenden und vorne Einer für Alle und Alles.                                                                           Bei der Betrachtung solcher Liveübertragungen mit ihrer schlechten Bildqualität  dachte Galehr immer wieder an Roadmovis mit ihrer scheinbaren lockeren Kameraführung und die Sicht der kleinen Dinge. Der Reiz dieser Unschärfe, gepaart mit dem verschwinden der Farben bis auf Rot- und Blautöne evozieren  in ihm auch eine gewisse Art des nicht realen Geschehen unmittelbar hinter seinem Rücken.               LOKZEIT – Dem Verlangen, die vor kurzem beendete Dienstzeit als Lokführer bei der ÖBB zu visualisieren, in ein Ordnungssystem zu bringen, entstand die Arbeit LOKZEIT. 38 Dienstkalender, vollgeschrieben und nach Jahreszahlen geordnet, reihen sich so zu einem sichtbaren Ganzen. Gelagert in einer analogen Festplatte aus Karton und Acrylglas. Die Farbgebung und der Schriftzug verweisen auf eine aus der Kindheit stammende Märklin Eisenbahn Schachtel, deren Füllung, aus einem Gleiskreis, einer Lok und drei Wagen bestand. Die implantierte Lok rast davon, ohne Wagen, gleich einer Fahrt ins Blaue (Jim Knopf). Nach 38 Lokjahren schloss sich ein Kreis, ein neuer tut sich auf.

[nggallery id=10]