
„DUAL – Sichtlinien“
Ilse Aberer – Rouven Dürr
Eröffnung: Freitag, 19. September 2025 / 19 Uhr
Dauer: Sonntag, 2.November 2025
Öffnungszeiten: jeweils sonntags 14 – 17 Uhr
Die Überlegungen der traditionellen Einordnungen von Kunstwerken in Epochen, Stile und lineare Geschichtsverläufe sind aus der gegenwärtigen Entwicklung von KI wichtig. Besonders im Fokus steht die konstruktivistische Kunst, deren Bedeutung sich nicht aus einem Stil, sondern aus logischen, kategorialen und konzeptuellen Prinzipien ergibt.
Der Konstruktivismus wird nicht als formale Richtung, sondern als Denkweise verstanden, die interdisziplinär wirkt und sich auf grundlegende Strukturen wie Proportion, Teilung, Raum und Wahrnehmung konzentriert. Beispiele der zeitgenössischen, konkreten Malerei und Bildhauerei von Ilse Aberer und Rouven Dürr zeigen, dass konstruktive Ansätze vielfältig und nicht stilistisch einheitlich sind.
Zentrale Themen sind:
- Abgrenzung von stilistischen Dogmen: anhand morphologischer Vielfalt und in der Wahl der Materialien.
- Raum- und Wahrnehmungskonzepte: Werke betonen das Gedachte und Vorgestellte gegenüber dem Sichtbaren.
- Minimalismus und Konzeptkunst: Die Reduktion auf das Wesentliche und die Bedeutung des Kontexts stehen im Vordergrund.
- Visuelle Poesie und Sprache: Auch Sprache wird konstruktiv verwendet – als strukturierte, konkrete Form, nicht nur als Träger von Inhalten.
- Kritik am digitalen Konstruktivismus: Computertechnologie bietet neue Mittel, doch eine „Form“ muss sich aus dem Medium perse selbst ableiten.
Die Ausstellung plädiert für ein erweitertes Verständnis des Konstruktiven als kategoriale, nicht formale Ordnung – welche Denkstrukturen, die Kunst, Wahrnehmung und Sprache verbindet